Der Westen am Scheideweg
Erfolgsautor Josef Kraus, Mitglied der Atlas-Initiative, schreibt regelmäßig markante gesellschaftspolitische Bücher. Zum Beispiel „Helikoptereltern“ (2013), „Wie man eine Bildungsnation an die Wand fährt“ (2017), „50 Jahre Umerziehung. Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“ (2018), „Der deutsche Untertan: vom Denken entwöhnt“ (2021).
Soeben ist sein neuestes Werk erschienen: „Im Rausch der Dekadenz: Der Westen am Scheideweg“ (Affiliate-Link) (Langen Müller Verlag, 336 Seiten). Kraus rekapituliert darin einleitend mit Blick auf Tausende von Jahren Menschheitsgeschichte, dass jeder Abstieg einer Kultur oder eines Staatengebildes mit Selbstverleugnung und Überangepasstheit beginnt. Vor allem der Verlust der Selbstachtung ist für Kraus der Beginn der Dekadenz. Geschichtsblinde wollen das nicht sehen. Wer aber die Vergangenheit ignoriert, der muss damit rechnen, sie zu wiederholen – mitsamt ihren Fehlern und Verirrungen, womöglich bis zu einem langsamen und langen Dahinsiechen.
Kraus fragt unnachgiebig: Sind die Tage des Westens gezählt, ist er in seiner Vitalität erschöpft? Denn Europa und Nordamerika werden massiv von außen bedroht: politisch, wirtschaftlich, demographisch. Die wohl größte Gefahr aber lauert im Inneren: Geburtenschwund, Bildungsmisere, Konsumismus, Milliardärssozialismus, Weltrettungs-Moralismus, Infantilismus, schwindende Verteidigungsbereitschaft, De-Industrialisierung, getrieben von einer schier suizidalen Sehnsucht nach dem eigenen Verschwinden aus der Geschichte. Es ist ein „wokes“, antiaufklärerisches Gebräu aus Ideologien bzw. Ersatzreligionen, das geradezu rauschhaft in eine dekadente Epoche hinzuführen droht.
In mehr als dreißig Kapiteln sowie mit mehr als dreihundert Querverweisen und Belegen zerpflückt Kraus Fehlentwicklungen: Wie aus Demokratie Demokratur wird. Wie der Genderismus und der Klimatismus zu Ersatzreligionen wurden. Wie die De-Industrialisierung Deutschlands schier einer Umsetzung des Morgenthau-Plans von 1944 gleichkommt. Wie die Universitäten zu Massen- und Wokeness-Fabriken wurden. Was die Armut an Kindern und die Atomisierung der Familie bedeuten. Welche polit-mediale Seilschaften es gibt und wie die Kirchen zu moralisierenden, politisierenden NGOs wurden. Was Grenzenlosigkeit, Massenmigration und Asylindustrie mit dem Westen machen. Wie der Wokeismus zu einem neuen Totalitarismus wird.
Kraus drängt seine Leser zum Widerstand gegen Verfallserscheinungen, wenn er schreibt: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Und: Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zu den Quellen, hier zu den ideellen Quellen, die den Westen stark gemacht haben. In diesem Sinne fordert Kraus: Die freiheitlichen Demokratien werden nur fortbestehen durch die Besinnung auf die Werte und Prinzipen, die den Westen einst groß gemacht und die Welt bereichert haben. Notfalls auch, indem der Westen transatlantisch zu einer intellektuellen Festung wird. In diesem Sinn appelliert Kraus an seine Leser: Lassen Sie nicht andere für sich denken, denken Sie selbst, ehe es der Staat, irgendwelche NGOs, Medien, „Intellektuelle“, „Wissenschaftler“ für Sie tun! Und: Hören wir auf, mit Lügen zu leben!
Ein aktuelles Interview mit Josef Kraus über dessen neustes Werk „Im Rausch der Dekadenz: Der Westen am Scheideweg“ (Affiliate-Link) finden Sie hier: